
Herr Dr. Müll, seines Zeichens selbst Hubschrauber-Notarzt, führte die Schülerinnen und Schüler durch den Hangar des Christoph 14. Diese Veranstaltung fand im Rahmen der zahlreichen Fortbildungen der Schulsanitäter des AKG statt. Humorvoll und kompetent beantwortete der Facharzt für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Notfallmedizin alle nur erdenklichen Fragen rund um den Hubschrauber sowie die Einsatzszenarien.
„Wie schnell, wie hoch, wie weit…?“ – Sein Vortrag wurde jäh durch den Dauerlauf des Hubschrauber-Piloten, des Notfallsanitäters sowie des diensthabenden Notarztes unterbrochen. Innerhalb von nur einer Minute war der Hubschrauber unter den staunenden Augen der Schülerinnen und Schüler entschwunden.

Herr Dr. Müll reagierte spontan und so durften wir den Flug virtuell in der Zentrale auf dem Bildschirm mitverfolgen. In lediglich 6 Minuten war der Hubschrauber am Einsatzort in Unterwössen angekommen. Hier konnten auch alle anderen im südbayerischen Raum stationierten Luftretter beobachtet werden.
Es war schon beeindruckend zu erfahren, dass innerhalb kürzester Zeit bei Großschadenslagen bis zu einem Dutzend Hubschrauber aus Bayern und Österreich zu einem Einsatzort fliegen können – wie dies beispielsweise bei dem Eishallen-Unglück in Bad Reichenhall sowie dem schweren Eisenbahnunglück in Bad Aibling der Fall gewesen war.

Die Jungsanitäter fragten in diesem Zusammenhang auch nach dem Problem von ‚Gaffern‘ bei Rettungseinsätzen. Der sonst so humorvolle Arzt wurde hier ernst und war auch sichtlich missmutig ob der häufig so sensationsgierigen Menschen, die durch ihr Verhalten – Bilder machen, möglichst nah rankommen, nichts verpassen wollen – ernsthaft Leben gefährden, da die Glieder der Rettungskette hier oft nicht ungehindert ineinandergreifen und ihre wichtige Arbeit verrichten können.
Nach lediglich 45 Minuten war der Hubschrauber nach einem erfolgreichen Rettungseinsatz wieder zurück und die Sanitäter durften nun auch das Innere in Augenschein nehmen und letzte Erinnerungsbilder schießen.
Und so bleiben bei allen viele interessante Informationen rund um das Rettungswesen im Landkreis Traunstein und darüber hinaus in den Köpfen – und das Gefühl, ganz nah dran gewesen zu sein! Ein herzlicher Dank gilt Herrn Dr. Müll und dem Klinikum Traunstein, dass uns dieser Besuch ermöglicht wurde!