Die Betroffenheit und das Entsetzen über den Ausbruch des Krieges in der Ukraine war Anfang März auch am AKG deutlich zu spüren – ebenso das Bedürfnis zu helfen. Niemand konnte und wollte einfach wieder in den Schulalltag zurückkehren. Bald stellte sich heraus, dass Thomas Richter, Busunternehmer und Vater von Laura (9 b), bereits selbst Hilfsgüter an die polnisch-ukrainische Grenze gebracht hatte und einen weiteren Transport für die nächsten Tage plante. Sofort war klar, dass sich das AKG beteiligen würde.
In weniger als 48 Stunden wurde all das besorgt, was die wartenden Menschen (v. a. Frauen und Kinder) dringend benötigten. Schüler:innen, Lehrkräfte, Eltern und Bekannte sammelten Decken, Hygieneartikel, Babywindeln, Müsliriegel, Instantnahrung usw. Klassen und Lehrer:innen besorgten einen ganzen Fuhrpark an faltbaren Bollerwägen. Sie würden den Geflüchteten als Ablagemöglichkeit für das kleine Gepäck und Sitzgelegenheit für Kinder dienen.
Mit Hilfe des Fördervereins und einer großzügigen Spende der Fa. Max Aicher konnten Frau Heim und Frau Corell beim Großhandel Metro in Salzburg noch weitere Güter im Wert von rund 1 600 Euro kaufen. Suppen-/Nudelgerichte in Bechern, Müsliriegel, Traubenzucker, Löffel, Becher, Windeln etc. in Großgebinden stapelten sich in den PKWs der beiden Lehrerinnen.
Am AKG wiederum füllte sich der Kunstraum E29 im Laufe des Donnerstagvormittags mehr und mehr. Bis 15:00 Uhr waren die 9. Klassen und ihre Lehrer:innen mit vollem Tatendrang dabei, alles transportgerecht zu verpacken und schließlich in einem von der Fa. Schützinger zur Verfügung gestellten Sprinter zu verstauen. Zwei Lehrer und Lara brachten die Spenden dann nach Freilassing zum Gelände des Busunternehmens Hogger. Dort wurden sie sortiert, in kleine Tragetaschen umgepackt und verladen.
Am Freitag, dem 11.03., machte sich schließlich Laras Vater mit Freunden damit auf den Weg ins 1 100 km entfernte ukrainische Lwiw (Lemberg), wo der Großteil unserer Spenden nach 14 Stunden Fahrt umgeladen und direkt ins umkämpfte Gebiet weiter transportiert werden konnte. Ein kleinerer Teil wurde auch vor Ort verteilt.
Mit Hilfe der ganzen Schulfamilie ist es dem AKG gelungen einen ersten wichtigen Beitrag zur Hilfe zu leisten. Betroffenheit und Entsetzen über den Krieg sind damit nicht verschwunden, allerdings das Gefühl der absoluten Hilflosigkeit und Ohnmacht. Und deutlich spürbar war: Gemeinsam kann man unglaublich viel schaffen und all den Bildern von Leid und Zerstörung jene von Hoffnung und Solidarität entgegenstellen. Vielen Dank an alle, die mitgeholfen haben!
Weitere Fotos von der Durchführung unserer Hilfsaktion finden Sie unter „Schulleben » Fotos » Aktuell“.
Bitte beachten Sie auch die Hinweise des KM zum Umgang mit dem Krieg in der Ukraine in der Schulfamilie.